Bentaleb: Symbol des Schalker Niedergangs

Der FC Schalke 04 ist in dieser Saison tief gefallen. Der Vizemeister der vergangenen Spielzeit kämpft noch immer gegen den Abstieg. Zuletzt gab es ein desaströses 2:5 gegen die TSG Hoffenheim. Auf dem Transfermarkt wurden mehr als 50 Millionen Euro in Spieler investiert, die zu keiner Zeit ihre hohen Ablösesummen auch nur ansatzweise rechtfertigen konnten. Der noch vor wenigen Monaten hochgelobte Trainer Domenico Tedesco musste seinen Stuhl räumen und dem knurrigen Veteranen Huub Stevens weichen. Der früher als umtriebig und gerissen gefeierte Manager Christian Heidel ist ebenfalls Geschichte. Auf der Suche nach den Gründen für den Niedergang muss der Blick zu Nabil Bentaleb gehen. Der 24-Jährige ist zum Symbol dessen geworden, was bei Schalke 04 nicht stimmt.

Bentaleb wurde schon wieder suspendiert

Bentaleb scheint in der Rückrunde innerlich mit dem FC Schalke 04 abgeschlossen zu haben. Anders ist sein aktuelles Verhalten nicht zu erklären. Vor fünf Wochen fehlte er ohne Entschuldigung bei einem Heimspiel. Stevens war damals frisch im Amt. Dieses Verhalten war respektlos gegenüber dem Team und dem neuen Trainer. Der Niederländer nahm den 24-Jährigen allerdings zwei Wochen später in Gnaden wieder auf – getrieben von der Hoffnung, der Offensivspieler habe seine Lektion gelernt.

Wie wir jetzt wissen, ist dies nicht der Fall. Stevens hat Bentaleb wieder suspendiert – zum zweiten Mal innerhalb von 38 Tagen. Und erneut war es eine Disziplinlosigkeit, die zu der Strafmaßnahme führte. Der Algerier schwänzte unerlaubt eine Deutschstunde. Die Sprache bei allen Bundesligisten ist jedoch Deutsch. Wenn ein Spieler so erkennbar keinen Wert darauflegt, diese zu beherrschen, zeigt er, dass er nicht mehr auf dem Platz kommunizieren möchte.

Bei Schalke 04 sind viele Egos zu groß

Bentaleb hat seine eigenen Befindlichkeiten wieder einmal über die der Mannschaft gestellt. Wer die Saison der Knappen verfolgt hat, kommt nicht umhin festzustellen, dass dies ein allgemeines Problem des Teams ist. Viele Egos sind zu groß. Mark Uth oder Franco di Santo fielen beispielsweise in ähnlicher Weise auf. Noch immer sind die Umstände von Naldos überraschendem Abschied im Winter nicht ganz klar. Ändern die Spieler nicht schnell ihre Einstellung, kann es ein böses Erwachen für die Knappen geben.