Als Fan erfährt man nur selten, welcher Spieler mal fast für den eigenen Klub aktiv geworden wäre, aber von den Verantwortlichen abgelehnt wurde. Werder Bremen hatte beispielsweise Torhüter Petr Cech im Probetraining, befand ihn aber nicht als gut genug. Oft kommen solche Informationen erst ans Licht, wenn die Verantwortlichen inzwischen an anderer Stelle arbeiten. So ist es auch im Fall von der TSG Hoffenheim, Robert Lewandowski und Ralf Ragnick. Der Spieler hätte in den Kraichgau kommen können, doch der heutige Trainer von RB Leipzig lehnte ab.
Rangnick hatte Zweifel an der Leistungsfähigkeit von Lewandowski
Man habe den Spieler in Polen beobachtet, erinnert sich Rangnick im Gespräch mit der „Bild“. Doch im Jahr 2010 war man nicht der Ansicht, dass er gut genug für die TSG sei. Man habe nicht geglaubt, dass Lewandowski an Akteuren wie Vedad Ibisevic, Demba Ba oder Chinedu Obasi vorbeikomme. Lewandowski wechselte schließlich nach Dortmund, wo er im ersten Jahr Schwierigkeiten hatte, auf Spielzeiten zu kommen. Man habe sich deshalb bestätigt gesehen, so Rangnick weiter. „Im Nachhinein“, hätte man, räumt der heute 57-Jährige ein, „da aber noch einmal drüber nachdenken müssen.“ Lewandowski ist heute Stammspieler beim FC Bayern München und angeblich ist Real Madrid sehr an einer Verpflichtung interessiert.
Viele Bundesligisten lehnten Lewandowski ab
Allerdings kann sich Hoffenheim trösten. Die Liste der Klubs, die den Spieler nicht wollten, ist sehr viel länger. Die Berater des Polen schlugen den Stürmer beispielsweise auch Werder Bremen, Borussia Mönchengladbach, Bayer Leverkusen, dem FC Schalke 04 und dem VfL Wolfsburg vor. Alle lehnten ab. Ironischerweise erhielt damals der FC Bayern noch kein Angebot, weil die Agenten ihren Klienten noch nicht auf dem Niveau des Rekordmeisters sahen. Lewandowski müsse sich in der Bundesliga noch zwei bis drei Jahre entwickeln, um gut genug für die Bayern zu sein, befanden sie damals – und hatten Recht behalten. Fans schimpfen gerne auf Berater – die Geschichte von Lewandowski zeigt aber, dass es nicht ganz so einfach ist.