Der SV Werder Bremen ist überraschend transparent mit der Frage umgegangen, wie viel Geld der Bundesligist bei einem Saisonabbruch verlieren würde. In einer Telefonkonferenz legte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Hanseaten dar, dass die Bremer bis zu 45 Millionen Euro verlieren könnten. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte musste die Werder Bremen GmbH und Co.KG einen Kredit aufnehmen, um alle Forderungen erfüllen zu können. Nun sei die Liquidität aber bis zum Frühherbst gesichert, so Filbry weiter.
Werder offen für einen Umzug bei Geisterspielen
Sollte die Saison im Mai mit Geisterspielen weitergehen, sei Werder offen für einen Umzug, falls nicht in Bremen gespielt werden kann. Dies versichert Filbry in der „Bild“. Die Politik in der Hansestadt zeigte sich zuletzt äußerst skeptisch bezüglich der Durchführbarkeit. Sie fürchtet, dass es zu Fan-Ansammlungen vor dem Stadion kommen könnte. Als mögliche Ausweichspielorte nennt das Blatt Hannover, Hamburg und Wolfsburg. Bei einem zu nahen Spielort wie Osnabrück oder Oldenburg besteht die Angst, dass sich dennoch zu viele Fans auf den Weg in Richtung Arena machen könnten.
Lemke möchte Spieler zur Kasse bitten
Werders langjähriger Manager und Aufsichtsratsvorsitzender Willi Lemke erklärte, er sei „total geschockt von den Zahlen gewesen“, die Filbry präsentiert hat. Er fürchte zudem, dass es in anderen Klubs kaum besser aussehen dürfte. Lemke möchte deshalb die Spieler noch stärker als bisher zur Kasse bitten. Dies sei für ihn fairer als „von einem Studenten oder Rentner 15 bis 20 Euro zu erbitten, damit der Laden hier am Laufen bleibt.“ Lemke machte sich ebenfalls dafür stark, dass die Spiele im Free-TV laufen, sollte es Geisterpartien geben. Sonst würden sich zu viele Menschen bei Inhabern von Pay-TV-Konten treffen, fürchtet das SPD-Mitglied. Unterstützung für diese Idee erhält Lemke ausgerechnet von seinem früheren Erzfeind Uli Hoeneß. Dieser hält die Idee für „sehr gut.“