SV Werder: Hunt gesteht Schiedsrichter Schwalbe

Die Partie zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem SV Werder Bremen hätte viele Geschichten schreiben können. Die Hanseaten gewannen mit 2:0 auswärts – es war der erste Dreier für Werder auf fremdem Platz seit dem vergangenen Spätsommer. Werder ist nun seit vier Spielen in Serie ungeschlagen und konnte sich Luft im Abstiegskampf verschaffen. Die Elf von Robin Dutt spielte zum neunten Mal in dieser Saison zu Null – Borussia Dortmund gelang dies lediglich sechs Mal. Der 1. FC Nürnberg, der vier der ersten sechs Spiele der Rückrunde gewinnen konnte, ist nun doch wieder im Abstiegskampf angekommen. Raphael Schäfer, die Lebensversicherung des Clubs in vielen Spielen, musste verletzt ausgewechselt werden. Doch nichts reichte an das Verhalten von Werder-Kapitän Aaron Hunt heran. Einer großen Unsportlichkeit folgte Fairplay nach dem Lehrbuch.

Hunt fädelt ein und gesteht
Beim Stande von 2:0 für die Bremer fädelte Hunt etwa eine Viertelstunde vor Schluss im Strafraum der Nürnberger ein und sank dramatisch zu Boden. Schiedsrichter Manuel Gräfe ließ sich täuschen und zeigte auf den Punkt. Der Offensivspieler der Bremer rappelte sich jedoch sofort wieder auf, lief zum Unparteiischen und gestand die Schwalbe – dass es eine solche war, gab er im Interview nach dem Spiel zu. Javier Pinola bedankte sich anschließend bei Hunt, nachdem Gräfe statt auf Elfmeter auf Abstoß entschied.

Hunts vergiftetes Abschiedsgeschenk?
Es könnte eine der letzten Szenen gewesen sein, die von Hunt als Bremer in Erinnerung bleiben werden. Der Vertrag des Linksfuß läuft aus und es erscheint mehr als unwahrscheinlich, dass dieser auch noch in der kommenden Spielzeit seine Fußballschuhe für Werder schnüren wird. In Bremen erwartet man eine Entscheidung von Hunt bis zum 15. März, ob er verlängern möchte oder nicht. Hunt selbst erklärte, er wolle eigentlich noch mehr Zeit haben, respektiere jedoch diese Entscheidung des Vereins. Es klingt nach Abschied. Und einige Werder-Fans fragten sich nach der Partie, ob das Fairplay ihres Captains ein vergiftetes Abschiedsgeschenk gewesen sein könnte, kann es aufgrund des miserablen Torverhältnisses der Bremer doch auf jeden Treffer ankommen, ob man absteigt oder nicht.