Es war nicht mehr als ein Pflichtsieg: Der FC Bayern hat nach dem Sieg gegen den RSC Anderlecht die Chance gewahrt, den Gruppensieg einzufahren. Der eigentliche Star auf dem Platz waren an diesem Abend allerdings nicht die Spieler, sondern die aus München angereisten Fans.
Eiskalt erzielte Tore von Lewandowski und Tolisso und ein starker Keeper im Tor waren das Erfolgsgeheimnis der Bayern gegen die Belgier. Hinzu kam eine große Portion Glück, das am Ende dazu führte, dass die Chance auf den ersten Platz in der eigenen Gruppe erhalten bleibt. Die Münchner hatten sich bereits für das Achtelfinale qualifiziert, nun konnten sie auch am fünften Spieltag gewinnen. Der Sieg gegen den RSC Anderlecht ist der neunte Sieg in Folge unter dem neuen Trainer Heynckes. Damit bleibt die Möglichkeit, doch noch den ersten Platz in der Gruppe B zu ergattern.
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Bayern gegen Paris Saint-Germain im letzten Spiel in zwei Wochen mit einer Tordifferenz von vier Toren gewinnt. Ob was gelingt, ist selbst für Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge keine ausgemachte Sache. Zwar sei es möglich, gegen die Franzosen zu gewinnen, aber ein Unterschied von vier Toren könnte gegen die sehr starke Mannschaft schlicht zu viel sein.
Schaut man sich das Spiel gegen Anderlecht an, wird klar, dass gegen Paris sehr viel mehr Leistung abgerufen werden muss. Letztlich war der Sieg glücklich und nicht unbedingt durch das starke spielerische Können begründet. Zwar hatte Heynckes nicht alle Stammkräfte ins Rennen gebracht, um sie für das schwere Spiel am Samstag gegen Mönchengladbach zu schonen, aber auch von der zweiten Besetzung hätte man mehr Leistung erwarten können. Boateng war bei diesem Spiel wieder dabei, doch insgesamt fingen die Gäste relativ unkonzentriert an. Gleich zu Beginn kam es zu einigen Fehlern, die nur durch viel Glück nicht zu einem frühen Gegentor führten. Insgesamt hatte es den Eindruck, als fehle es an Begeisterung, aber auch an Ideen und an Tempo. Der eigentliche Sieg gebührt an diesem Abend eher den Fans, die gegen die hohen Ticketpreise protestierten und die als Symbol dafür Spielgeld auf das Spielfeld warfen.