Hoffenheim fertigt Stuttgart ab

Schon in der 6. Minute des Spiels hätten die Stuttgarter in Führung gehen können, doch die rote Karte in der 8. Minute stellte den Plan der Schwaben vollkommen auf den Kopf. Die Kraichgauer taten sich nach dem Platzverweis schwer und konnten vom Weinzierl-Team einfach vom Tor weggehalten werden – lediglich bis zur Pause. Nach dem Wiederanpfiff gab es eine ordentliche Packung. Gomez und Co. wurden mit 0:4 abgefertigt.
TSG-Coach Julian Nagelsmann veränderte im Vergleich zum torreichen 3:3 in der Champions League gegen Olympique Lyon seine erste Elf auf gleich vier verschiedenen Positionen: Schulz, Demirbay, Akpoguma und Szalai setzten sich auf die Auswechselbank, starten durften Brenet, Zuber, Joelinton und Nelson mitwirken. Stuttgarts neuer Coach Markus Weinzierl, der beim Debüt eine 0:4-Niederlage gegen Borussia Dortmund schlucken musste, wechselte nur auf einer Position: Holger Badstuber kam für Gonzalo Castro ins Match. Vor dem Nachbarschaftsduell gab Weinzierl die Marschroute vor: „Es gilt, die Zweikämpfe zu führen und auch zu gewinnen – und in keinen Phasen des Spiels zu brav zu agieren.“

Gomez vergibt zu leicht, Insua sieht den roten Karton

Es war doch etwas übertrieben: Mario Gomez vergab gleich zu Beginn die beste Möglichkeit für den VfB, wurde aber auch noch von TSG-Kapitän Kevin Vogt entscheidend bedrängt, doch Abwehrmann Insua reckte sein linkes Bein viel zu hoch und traf Kaderabek mitten im Gesicht. Der VAR schaltete sich ein und in Absprache mit Schiedsrichter Frank Willenborg, der die Szene selbst nochmal betrachtete, gab es den Platzverweis. Harte, aber vertretbare Entscheidung.

Vier auf einen Streich

Die erste Halbzeit ging noch torlos über die Bühne, dass lag vor allem auch an den geringen Bemühungen der Hoffenheimer, die nichts aus ihrer Überzahl machten. Nach der Pause ging es jedoch Schlag auf Schlag. Zwischen der 48. und 60. Minute knallte die TSG den VfB ab. Den Dosenöffner besorgte Brenet mit einem Schuss unter die Latte, drei Minuten später zeigte sich Brenet auch als klasse Vorlagengeber, indem er von der rechten Seite Joelinton in der Mitte bediente, der nur noch einschieben musste. Auch Joelinton wollte sich revanchieren und bereitete den nächsten Treffer vor. Mit einem schönen Steilpass wurde Ishal Belfodil bedient. Der Algerier zögerte nicht lang und ließ Ron-Robert Zieler keine Abwehrmöglichkeit (57.). Nach einem Katastrophenfehlpass von VfB-Kapitän Christian Gentner legte Belfodil nochmal nach und schnürte den Doppelpack (60.). Durch den Dreier nähert sich das Team von Trainer Nagelsmann wieder der oberen Tabellenregion an und konnte endlich nach 16 Partien mal wieder ohne Gegentor bleiben. Am Mittwoch geht es direkt weiter: im DFB-Pokal wartet RB Leipzig.