Die Trainerkarriere des Felix Magath ist fraglos etwas besonderes: In seiner Anfangszeit galt er als Feuerwehrmann im Abstiegskampf, der sich allerdings nirgendwo auf Dauer halten konnte. In seiner Zeit beim VfB Stuttgart schaffte er die Wende. Der FC Bayern wurde hellhörig und dort wurde Magath der bis heute einzige Trainer, der das nationale Double verteidigen konnte. Es ging weiter zum VfL Wolfsburg, wo Magath völlig überraschend Meister werden konnte. Bei Schalke 04 führte er einen am Boden liegenden Klub in der ersten Saison bis in die Champions League. Dann scheint etwas in ihm zerbrochen zu sein. In der zweiten Spielzeit bei Königsblau kehrten die Geister der längst hinter sich gelassenen Vergangenheit zurück. Magath flog raus. Nicht besser erging es ihm bei seinem zweiten Gastspiel beim VfL Wolfsburg.
Kompletter Absturz mit dem FC Fulham
Eigentlich deutete Magath an, dass er nach der Zeit beim VfL nie wieder Trainer sein wolle. Dann ergab sich für wenige Tage die Möglichkeit, zum Hamburger SV zurückzukehren. Magath war bereit – und dies ehrt ihn – ohne Gehalt zu arbeiten. Nur ihm Erfolgsfall wollte er dieses beziehen. Doch die Hanseaten holten lieber Mirko Slomka. „Quälix“ folgte stattdessen dem Lockruf des FC Fulham. Dort sollte er den Abstieg aus der Premier League verhindern. Obwohl sich das Team unter Magath besser als zuvor präsentierte, misslang das Vorhaben. Magath blieb aber auch in der zweiten Liga.
Doch hier läuft nichts mehr so, wie es soll. Fulham verlor fünf von sechs Spielen und stürzte auf den letzten Tabellenplatz ab. Vom direkten Wiederaufstieg redet niemand mehr. Die Fans fordern inzwischen lautstark die Entlassung Magaths. Dieser klammert sich an das Prinzip Hoffnung und will die nächsten Partien erfolgreich gestalten. Doch das Team des Deutschen muss ausgerechnet gegen Nottingham Forest und damit gegen den Tabellenführer der First Division antreten. Der 61-Jährige wirkt aber selbst nicht so als wisse er, wie er sein Team in die Erfolgsspur zurückbringen könne. Stattdessen kritisiert Magath seine Mannschaft öffentlich und belegt sie mit Beschreibungen wie „furchtbar schlecht“. Es wirkt so, als hätte sich der Kreis geschlossen und er wäre wieder in der Anfangszeit seiner Trainerkarriere angekommen. Magaths Entlassung ist wohl eher eine Frage von Tagen denn von Wochen oder gar Monaten.