Der ehemalige FC Bayern-Trainer Jupp Heynckes ist ein Mann, der völlig unverdächtig in der Frage ist, ob er einen Spieler aus populistischen Gründen kritisieren würde. Heynckes gilt als Gentleman. Er hat sich diesen Beinamen durch Jahre tadellosen Verhaltens erworben. Umso bedeutender ist es, wenn Heynckes doch kritisiert. Und es wird richtig spannend, wenn der Triple-Gewinner von 2013 etwas über einen Spieler sagt, denn er einst selbst hatte: Wie jüngst im Fall von Lukas Podolski.
Heynckes kritisiert Podolskis Inter-Wechsel
Heynckes wurde in Bonn vom DFB für sein Lebenswerk geehrt und sprach dabei auch über Podolski. Dessen Entscheidung zu Inter Mailand zu wechseln, findet der frühere Gladbacher nicht gelungen. Sie sei „nicht ganz so klug“ gewesen, so Heynckes, der einen spannenden zusätzlichen Teil hinterherschob: „Von den Beratern und dem Spieler“. Der 69-Jährige glaubt nicht, dass Podolski in Mailand die Atmosphäre vorfinde, um seine besten Leistungen zu bringen. Bei dem Linksfuß handele es sich um einen Spieler, de „Wärme, Anleitung und Unterstützung“ benötige, um seine besten Leistungen abzurufen. Als er Podolski 2009 fünf Wochen genauso betreut habe, hätte dieser schließlich nicht ohne Grund sehr gut gespielt. Auf einmal hätten alle gesagt, dass man das gar nicht verstehe, dass sei nun ein völlig anderer Spieler.
Lob für Löw
Heynckes lobte Bundestrainer Jogi Löw, dass jener seine schützende Hand über Podolski halte und diesem somit genau das Gefühl gebe, dass er benötige. Der Weltmeister-Coach arbeite hier „überragend“, so Heynckes. Allerdings sieht der 69-Jährige den Spieler in der Pflicht, „in die Schluppen zu kommen, wie man so schön“ sage. Schließlich könne Löw nicht für immer seine schützende Hand über ihn halten.